Viele Leute nehmen eine politische Richtung an und glauben, dass alles, was dazugehört, gut ist.
Aber politische Richtungen sind zufällig zusammengewürfelte Konstrukte, weit weg von der Perfektion.
Machiavellist:
Dies wird üblicherweise so beschrieben, dass für die Anhänger der Zweck die Mittel heiligt.
Problematisch hiebei ist jedoch, dass eben kein gerechtfertigter Zweck auftritt, sondern dass der Zweck eine fixe Idee ist.
Kommunist:
Benannt nach dem gleichnamigen Wirtschaftssystem.
Sagt nur aus, dass diese Person dieses Wirtschaftssystem für gut hält.
Ein wohldefinierter und schlanker Begriff.
Er verlangt aber nach keiner Ideologie.
Hier muss erwähnt werden, dass für einen funktionierenden, REINEN Kommunismus die richtigen Menschen gebraucht werden.
Sind noch so einfache Parasiten zugegen, so scheitert er.
Kapitalist:
Bezeichnet sich selten selbst als solcher.
Hat meistens eine bestimmte Vorstellung vom Kapitalismus, die er stattdessen in seiner Selbstbezeichnung anbringt.
Dieser Begriff wird eher als Fremdbezeichnung für jemanden verwendet, der von dem Kapitalismus besonders profitiert.
Sozialdemokrat:
Nicht nur die SPD-Anhänger nennen sich so.
Es bezeichnet die gute Eigenschaft, die Gemeinschaft kooperativ zu gestalten.
Selbst Annegret Kramp-Karrenbauer bezeichnete ihre Parteigenossen einst so.
Sozialist:
Dieser Begriff wird zu schwammig gebraucht. Eigentlich war er als Zwischending zwischen Sozialdemokrat und Kommunist angedacht. Leider bedeutet er heutzutage einen sehr unbedachten Menschen, der den gleichen Fehler der Abstreifung der Verantwortung, durch den der Kommunismus gescheitert ist, unter kapitalistischen Bedingungen macht.
Fundamentalist:
Ein sakrisch blöder Begriff, der unterstellt, dass die ursprüngliche Form eines Gedankens reiner wäre als seine fortentwickelte Form.
Als Gegenbeispiel dient die Radikalisierung eines Gedankens: Die Reinform entsteht später, baut also auf dem ursprünglichen Gedanken auf.
Sozialdarwinist
Faschist:
Wikipedia sagt selber, dass das ein blöder Begriff ist.
Nachdem die ursprüngliche Bedeutung "Beschützer der Bürger gegen den Marxismus" lautete, ist seine Bedeutung von einer anderen, in diesem Fall auf eine Person zugeschnittene Meinung abhängig, und seine ethische Bedeutung hinge von der Ethik einer bestimmten, anderen Person ab. Mehr noch: Sobald sich ein Kommunist nicht mehr Marxist nennt, ist der Begriff des Faschismus nicht mehr definiert!
Und das ist ärgerlich, weil die Kritik am Faschismus auf zwei Füßen fußt: Dem Sozialdarwinismus und dem Machiavellismus.

Praktisch ist zu sagen, dass es in der Politik nur Ziele geben sollte und keine Richtungen. Wer eine Richtung hat, der fliegt mit unkontrolliertem Impuls durch die politische Landschaft

Rechts und Links haben bis auf den Scope die selben Ideale.
Dass sie gegeninander arbeiten zeigt, dass keiner von ihnen seine Ideale ernstnimmt
Denn würde auch nur einer seine Ideale ernst nehmen, würde er den anderen einfach anhand dessen Idealen, die ja im Grunde mit den seinigen übereinstimmen, verurteilen, und könnte so die Anhängerschaft, die er mit seinen geheuchelten Idealen ködern wollte, auf seine Seite ziehen.
Das einzige, was mir einfällt, was sie regelmäßig unterscheidbar macht, ist, dass die Linken zu oft die Verantwortung des Einzelnen für die Gemeinschaft verkennen, und die Rechten zu oft die Verantwortung der Gemeinschaft für den Einzelnen.